WWKS 20.9 Wählt das Leben Treffen in Wien Treffen in Tirol Treffen der Steiermark WWKS 15.9 Grundsatzerklärung Impressum

Weltweiter Klimastreik am 20.09.2024

Ein Banner mit der Aufschrift Religions For Future wird vor einem Demonstrationszug gehalten.)

Im Rahmen des internationalen Klimastreiks am 20. September 2024 fand ein Treffpunkt der „Religions For Future Vienna“ auf dem Musikvereinsplatz statt. Bei der Veranstaltung sprach Mag. Helmut Buzzi von der „Plattform Vernunft statt Ostumfahrung“. Diese setzt sich seit vier Jahren gegen die Verbauung fruchtbarer Äcker in Lichtenwörth und die Durchschneidung eines Natura 2000-Auwalds durch das Straßenbauprojekt ein.

Es folgten Stellungnahmen von VertreterInnen der verschiedenen Religionsgemeinschaften. P. Franz Helm, Europa-Koordinator der Steyler Missionare, wies auf die Hochwasserkatastrophe vor einer Woche v.a. in Niederösterreich hin, die mit dem Klimawandel in Verbindung steht, und unterstrich, dass Klimawandelleugner nicht in Regierungspositionen kommen dürfen. Die Vizepräsidentin der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft Mag. Erika Erber sprach über “Achtsamkeit”: Achtsam präsent zu sein bedeute “zu erkennen, dass dieser Moment die Grundlage für alles Geschehen in der Zukunft ist. Deshalb müssen wir Verantwortung übernehmen und jetzt so handeln, dass auch zukünftige Generationen von Menschen und Mit-Wesen auf dieser Erde lebenswürdige Bedingungen vorfinden.”

Weihbischof DI Stephan Turnovszky, Jugendbischof der katholischen Kirche Österreich, stellte den Begriff der Verantwortung in den Mittelpunkt: Verantwortung umfasse die Antwort auf die gegenwärtigen Herausforderungen. Es müssten nicht nur die Einzelnen angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise ihren Lebensstil ändern – es brauche zugleich eine Änderung der strukturellen, gesetzlichen Rahmenbedingungen durch die Regierung in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Die Veranstaltung schloss mit einem gemeinsamen interreligiösen Gebet.

© Fotos: Ines Schaberger

Wählt das Leben!

Banneraktion für Klimagerechtigkeit und gegen ein zerstörerisches System.

Ein Banner mit der Aufschrift “Wählt das leben - Stopt fossile Subventionen.” wird an einer Kirchentüre angebracht.

Viele religiöse Traditionen erzählen uns vom Leben als Geschenk, mit dem wir achtsam umgehen wollen. Ein Beispiel ist das Alte Testament, das uns daran erinnert, dass es immer wieder an uns liegt, das Leben zu wählen, am Leben zu bleiben, für uns und unsere Nachkommen (Dtn 30). Aber es braucht immer wieder die aktive Entscheidung dafür, gemeinsam als Gesellschaft und individuell von uns als einzelnen Personen.

Hier finden Sie mehr Informationen zu den Aktionen in Wien/Niederösterreich, der Steiermark und Tirol.

© Foto: P. Franz Helm SVD

Treffen in Wien

Wir treffen uns etwa einmal pro Monat. Wenn du dazukommen willst, melde dich einfach per Mail, dann schicken wir dir den nächsten Termin zu.

Treffen in Tirol

Im Sinne der Grundsatzerklärung von Religions For Future Austria ist unser Ziel, einen nachhaltigen Wandel herbeizuführen, der nicht nur individuelle, sondern auch gemeinschaftliche und gesellschaftliche Ebenen umfasst. Wir glauben fest daran, dass die kollektive Kraft von Gemeinschaften entscheidende Elemente für eine positive Veränderung darstellen. Darum liegt unser Fokus bei der Förderung der Zusammenarbeit zwischen religiösen Gemeinschaften und Umweltschutzgruppen in Tirol. Wir laden alle ein, sich uns anzuschließen, Synergien zu bilden und gemeinsam in Tirol aktiv zu werden. Wir können unter tirol@religionsforfuture.atkontaktiert werden.

Treffen der Steiermark

Menschen mit einem Religions For Future Banner auf einem Platz. In Graz gibt es derzeit eine aktive, multireligiöse Gruppe, die gemeinsam an Klima-Demos teilnimmt und anlassbezogene Aktionen umsetzt. Informationen werden via Newsletter weitergegeben. Infos zum nächsten Treffen und Aktionen bekommen Sie unter steiermark@religionsforfuture.at.

© Foto: Religions for Future Graz

Weltweiter Klimastreik am 15.9.2023

In Wien waren 200 Menschen mit den Religions For Future beim Weltweiten Klimastreik. Bei einem eigenen Auftakt in der Armenisch-Apostolischen Kirche sprachen: Auf Stufen stehen, Vertreter*innen verschiedener Religionsgemeinschaften. In der Mitte wird eine Weltkugel und ein schild mit der Aufschrift Verint in Vielfalt, Religions 4 Future gehalten.

Freya Sophie Schell (Buddhistische Jugend)
P. Nikolaus Poch OSB (Abt des Wiener Schottenstifts)
Tina Horrieh (Bahai’i-Gemeinschaft Österreich)
Bischof Andrej Ćilerdžić (serbisch-orthodoxe Kirche)
Dr. Ursula Fatima Kowanda-Yassin (Sunnitischer Islam)

Anschließend gingen wir zum Bahnhof Wien Mitte, wo wir uns dem großen Demozug anschlossen. Ein Banner mit der Aufschrift Religions For Future wird vor einem Demonstrationszug gehalten.)

Um 16Uhr fand ein Ökumenischer Gottesdienst zum Thema „Klage“ in der Michaelerkirche Wien statt. Veranstalter war der Ökumenische Rat der Kirchen Österreich in Kooperation mit „Religions For Future Vienna“. Texte von diesem Gottesdienst finden sie hier.

© Fotos: FFF Lina Rummler

Grundsatzerklärung

Die RFF-Grundsatzerklärung wurde im Juli 2019 veröffentlicht. Jede*r in Österreich ist eingeladen, diese Erklärung hier zu unterzeichnen.


In den Fridays for Future hat die globale Umweltbewegung eine kraftvolle neue Stimme erhalten, die die Überfälligkeit und Dringlichkeit einschneidender Maßnahmen zum Schutz des globalen Ökosystems durch Politik und Gesellschaft anmahnt. Wir, die Religions for Future Österreich, wollen diese Initiative aus unseren verschiedenen Glaubensüberzeugungen heraus im Respekt voreinander und vor jedem Menschen unterstützen.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass bereits vier von neun planetarischen Grenzen erreicht oder überschritten sind: Die Grenze des globalen Klimas, die Grenze der Landnutzung, die Grenze der Phosphor- und Stickstoffemissionen sowie die Grenze des Erhalts der genetischen Vielfalt (vgl. Stockholm Resilience Centre u.a. 2009). Das Überleben der Menschheit ist ernsthaft bedroht, wenn wir nicht schnell und wirksam gegensteuern.

Anmerkung: Stand 2023: Bereits sechs “planetare Grenzen“ sind überschritten, nämlich zusätzlich die Grenzen beim Einbringen neuartiger Stoffe (u.a. Mikroplastik, Pestizide, Atommüll) in die Umwelt und beim Süßwasser. Vgl. Potsdam Institut für Klimafolgenforschung

Als Religionen teilen wir die Sorge um das gemeinsame Haus der Erde und tragen Mitverantwortung für dessen Erhaltung in gutem Zustand. Wir sind überzeugt: Das Ökosystem Erde hat einen einzigartigen Wert. Es ist nicht allein für uns Menschen da, sondern dient allen Lebewesen als gemeinsamer Lebensraum. Wir Menschen sind mit den anderen Lebewesen verbunden, können ohne sie nicht leben und werden durch das Leben mit ihnen bereichert. Wir sind von der Natur abhängig und als ein Teil in sie eingebunden. Aus diesem Grund vermitteln unsere religiösen Traditionen wichtige Haltungen im Umgang mit der Natur: Dankbarkeit und Achtsamkeit, Bescheidenheit und Gerechtigkeit, Demut und Geschwisterlichkeit. Wir sehen jeden Menschen verpflichtet, im Einklang mit der Natur zu leben und ein treuer Haushalter oder eine treue Haushalterin für das gemeinsame Haus der Erde zu sein – in Verantwortung für künftige Generationen.

Ein besonderes Augenmerk richten unsere Traditionen auf diejenigen Menschen, die durch Armut, Krankheit oder Diskriminierung am verletzlichsten sind. Sie sind von den ökologischen Gefahren am meisten bedroht und zugleich am wenigsten in der Lage, sich anzupassen. Alle Bemühungen um den Schutz der Erde müssen daher die Folgen für die Ärmsten der Menschen und für die besonders verwundbaren Tiere und Pflanzen berücksichtigen.